"“Twenty years from now, you will be more disappointed in the things you did not do than the ones you did. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.”" –Mark Twain

Samstag, 19. November 2011

Westküste

Wir sind jetzt seit fünf Tagen an der Westküste unterwegs und wir können nur sagen, die Ostküste war schön aber was wir hier in den letzten Tagen gesehen haben übertrifft alles Andere bei Weitem.
Natur pur, Traumstrände am indischen Ozean und das alles ohne die Touristenmassen und 20jährigen Backpacker. Also bitte nicht wundern, dass dieser Eintrag seeeehr lang wird :-)
Los geht’s....

Die Nacht am Flughafen in Sydney hat leider die schlimmen Erwartungen vollstens erfüllt.
Wir kam sehr hungrig gegen 23 Uhr am Domestic Airport an und haben uns schonmal tierisch über die Abzocke in der Bahn geärgert. Kosten alle Bahnfahrten innerhalb Sydneys nur ca. 4 Dollar, so kostet die zum Flughafen gleich mal ordentliche 15,80 AUD. Am Domestic Terminal angekommen mussten wir enttäuscht feststellen, dass es hier keinen McDonalds geschweige denn irgendeinen Essensstand gibt. Also hat sich Sebastian aufgemacht, irgendwo ausserhalb des Flughafens uns etwas zu besorgen. Kaum war er weg, kam ein Wachmann um mir mitzuteilen, dass das Terminal jetzt schliesst und wir ins International Terminal umziehen müssen. Klar, zwei große und zwei kleine Rucksäcke und Sebastian ist nicht da. Leider ließ der Wachmann nicht lange mit sich reden. Gnädigerweise hat er mir geholfen beim Tragen der Rucksäcke und auf dem Weg zum Zug kam dann auch Sebastian mit dem Essen um die Ecke. Wir waren echt schon bedient und sind dann mit dem Zug (diesmal aus Protest als Schwarzfahrer) zum International Terminal gefahren, wo es eine Übernachtungszone gibt. Dort waren ca. 50 Leute auf engstem Raum eingepfercht, die Sitzgelegenheiten waren natürlich alle belegt und so blieb nur der kalte, steinharte Boden übrig. Und wer sich nicht klein einrollen kann der schläft halt so :-)
Irgendwie haben wir es geschafft, trotz grellem Neonlicht und rücksichtslosen Leuten, die ohne Headset über Skype telefonieren und den ganzen Raum beschallen, zwei Stunden die Augen zuzumachen. Um vier sind wir aufgestanden um mit dem Zug wieder rüber zu fahren da um sechs Uhr ja unser Flug ging. Tja, nur blöd, wenn der erste Zug erst wieder um kurz nach fünf fährt. Also wieder mal ordentlich Nervenkitzel aber wir haben den Flug erwischt :-)

Verständlicherweise war mit uns den ganzen Tag in Perth dann gar nichts mehr anzufangen. Wir sind herumgelaufen wie Falschgeld und waren heilfroh, als wir im Hostel einchecken konnten und sind um halb acht ins Bett gefallen.

Am Montag haben wir frühs unseren Camper abgeholt. Ist genau der Gleiche, wie an der Ostküste nur ohne die Blumen :-)
Schnell noch Vorräte für die nächsten Tage eingekauft und dann ging's endlich los.
Erstes Highlight auf der Strecke sind die schneeweißen Sanddünen bei Lancelin. Einfach herrlich !
Ca. zwei Stunden später kamen wir bei den Pinnacles an. Bei der 4 Kilometer langen Fahrt durch den Park kann man überall diese Kalksteinformationen sehen.
Bei unserem Abendessen am Strand haben wir zufällig Nils und Thomas wiedergetroffen. Die Beiden hatten gleichzeitig Ihren Camper abgeholt und so haben wir einen richtig netten Abend zusammen verbracht und anschließend auch zusammen einen versteckten Schlafplatz gesucht.
Wildcampen ist ja eigentlich in ganz Australien verboten, doch wir sind schon an der Ostküste ganz gut damit gefahren und sehen es auch hier nicht ein 30 Dollar zu bezahlen, nur dass unser Camper auf einer Wiese im Campingplatz steht.

Am Dienstag hieß es wieder Gas geben und 400 Kilometer hinter uns bringen.
Unterwegs kamen wir am Pink Lake vorbei. Leider kommt die Farbe auf den Bildern nicht so rüber. Wir konnten es kaum glauben, einen See in leuchtendem Pink zu sehen.
Kurz vor Kalbarri, unserem Tagesziel, kamen wir an diesen faszinierenden Küstenabschnitten vorbei.

Pünktlich zum Abendessen sind auch Nils und Thomas wieder eingetrudelt. Die Zwei sind so klasse und wir hatten wieder einen lustigen Abend. Am nächsten Morgen gab's noch ein Abschiedsfrühstück direkt am Meer und dann haben sich unsere Wege getrennt.
Für uns ging es in den Kalbarri Nationalpark wo wir über eine Stunde auf einer Buckelpiste fahren mussten um zum Nature Window zu gelangen. Die Strecke hat nicht nur am Auto, sondern vor allem an unseren Nerven gezehrt, aber wir wurden belohnt.....

Doch es kommt noch besser....der Tag gestern, ist eigentlich nicht mehr zu toppen.
Wir sind die ca. 180 Kilometer in Richtung Monkey Mia gefahren. Auf dem Weg dorthin fährt man immer wieder an traumhaften Buchten entlang und wir haben noch nie, so ein türkisblaues Meer gesehen wie hier. Erster Stopp war der Shell Beach. Könnt Ihr Euch das vorstellen, ein 120 Kilometer langer Strand und der komplette Strand besteht NUR aus kleinen, weißen Muscheln !!
Wir waren einfach nur dagestanden und haben gestaunt.


Nur wenige Kilometer weiter kam eine weitere Bucht und wir beschlossen ein Stückchen am Strand zu laufen. Und was sehen wir.....zig kleine Haie die direkt am Ufer ihre Kreise ziehen. Aber das war noch nicht alles....beinahe wären wir auf einen großen Rochen mit einem langen Stachel getreten. Unfassbar ! Und das Schönste......man hat all das für sich !! Kein Mensch weit und breit!!

Überhaupt ist es unglaublich, was man hier alles an Tieren sehen kann. Sei es eine Schlange, ein ganzer Schwarm bunter Papageie oder diese Emu-Familie.
Abends sind wir dann auf dem Campingplatz in Monkey Mia angekommen. Dort findet jeden Morgen eine Fütterung wilder Delphine statt, die seit Jahrzehnten jeden Morgen ans Ufer kommen.
Wir hatten schon abends das Glück die ersten Delphine zu entdecken und haben den tollen Tag mit einer Flasche Wein und einem herrlichen Sonnenuntergang ausklingen lassen. Sorry, das war jetzt sehr schnulzig....musste aber sein.
Die Fütterung am nächsten Morgen ist der absolute Besuchermagnet. Wir mussten also leider die zehn Delphine mit 200 weiteren Leuten teilen. Vernünftigerweiße darf auch keiner ins Wasser oder die Delphine streicheln. Trotzdem ist uns wieder mal das Herzle aufgegangen. :-)

Ihr seht, unsere Begeisterung kennt keine Grenzen.....hier entwickelt sich Australien zu dem Traumland, dass wir uns vorgestellt hatten.


Ganz liebe Grüße nach Deutschland







2 Kommentare:

  1. Hey ihr Zwei,

    das sind ja mal wieder traumhafte Bilder und Geschichten. So wies ausschaut nehmt ihr auch immer mehr die Farbe der Aborigines an ;)
    Freu mich schon euch bald wieder zu sehen.

    Lg Steffen

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  2. Hallo ihr beiden
    Eure Berichte über Australien klingen ein bisschen anders als die über Fidschi. Warum wohl? Wunderschöne Bilder habt ihr gemacht von der Westküste. Das scheint wirklich ein Highlight zu sein. Schade, dass mir die Zeit davonrennt. Aber den indischen Ozean werde ich ja noch in Indien bewundern können. Ob die Strände allerdings auch so schön sind....
    Liebe Grüsse Elsbeth
    PS: Ich bin seit gestern in Sydney

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