"“Twenty years from now, you will be more disappointed in the things you did not do than the ones you did. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.”" –Mark Twain

Freitag, 16. November 2012


 
Gedanken nach der Reise.....


Unser Abenteuer liegt nun schon ein Jahr hinter uns und noch immer denken wir ständig an diese Zeit zurück.

Wir haben nicht eine Sekunde bereut, dass wir diesen Schritt gewagt haben.

 
 
Die Reise hat uns in vielerlei Hinsicht verändert…

-          wir sind offener und mutiger geworden für alles….für Abenteuer, dafür neue Dinge auszuprobieren.

       Bester Beweis, war die Entscheidung, auf eigene Faust nach Kambodscha zu reisen. Hätte uns das vor einem Jahr jemand gesagt, hätten wir gedacht, der spinnt.

      War in den USA noch alles durchgeplant, wurden wir von Land zu Land mutiger und haben die Dinge einfach auf uns zukommen lassen.


-          Wir haben gelernt, es gibt immer eine Lösung, egal wie aussichtslos die Situation erst aussieht.
 

-          Ich habe mein Vegetarier-Dasein endgültig an den Nagel gehängt und einen BigMäc nach dem anderen verdrückt. Wäre mal interessant, zu wissen, wie oft wir während unserer Reise im McDonalds waren….sehr oft zum Essen, aber noch viel öfter, weil es die einzige Internetmöglichkeit war :-)
 

-          man muss oft einfach nur die Menschen vor Ort fragen, nicht ewig umherirren und suchen…einfach den Mund aufmachen und auf die Menschen zu gehen
 

-          in Punkto Gastfreundschaft müssen wir Deutschen uns eine dicke Scheibe abschneiden
 

-          man wird leidensfähiger  :-)…..nie hätte ich gedacht, dass man an einem Flughafen übernachten kann oder dass man 13 Flüge in vier Monaten hinter sich bringen kann
 

-          wir haben gelernt, dass es auch mit viel weniger Luxus geht. Ich sage nur 10 T-Shirts für vier Monate, kein Parfüm, kein Fön,  Duschen am Strand, Übernachtung in den einfachsten Unterkünften und mit Menschen aus aller Welt



Für uns war es eine komplett neue Erfahrung, so sehr auf das Geld zu achten.

In einem normalen Urlaub gönnt man sich überall etwas.  Auf unserer Reise hatten wir ein ganz genaues Tagesbudget und da waren ständige Starbucks-Besuche oder Essen gehen definitiv nicht mit drin. Manchmal hat einem das ganz schön zu schaffen gemacht, aber auch so lernt man, gewisse Dinge wieder unheimlich zu schätzen. Dadurch waren wir ganz selbstverständlich bereit, auf tolle Unterkünfte zu verzichten…lieber wollten wir das Geld dafür investieren, etwas zu sehen und erleben.
 

Die Gefühle bei unserer Heimkehr kann man nicht beschreiben. Nie werden wir den Moment vergessen, als wir in Frankfurt aus dem Tor rauskommen und alle unsere Freunden jubeln hören  J Da steigen mir heute noch die Tränen in die Augen.


Ebenso unvergesslich war das Ankommen in unserer Wohnung.  Die erste Dusche, die erste Nacht im eigenen Bett !
Nach ein paar Tagen sagt Sebastian zu mir: kommst Du dir auch immer so sauber vor?  J
Jeden Tag frische Klamotten, was für ein Luxus !

Selbst über so ein deutsches Winter-Sauwetter kann man sich freuen, ganz zu Schweigen vom deutschen Essen und der Möglichkeit, sich jeden Tag das zu Kochen, was man möchte.

 

Würden wir Dinge anders machen?
 

 -Wir hätten länger bleiben sollen  J
 

- Für unseren Geldbeutel, hätte es gut getan, in günstigeren Ländern mehr Zeit zu verbringen – missen möchten wir aber keines unserer Ziele
 
- einen zweiten oder dritten Foto-Akku mitnehmen (mit nur einem haben wir uns das Leben selbst unnötig schwer gemacht)
 
- wir haben manchmal an der falschen Stelle gespart und z.Bsp. auf das Tauchen am Ningaloo Reef in Australien verzichtet. Das hätten wir definitiv machen sollen
 
 
 
Geprägt war die Reise, von den vielen interessanten Menschen die wir kennen gelernt haben mit ihren Geschichten. Manchmal kamen wir uns mit den vier Monaten dagegen richtig langweilig vor  J
 

Schade ist, dass die vielen Kontakte nur sehr oberflächlich waren. Und auch der
Kontakt mit Couchsurfern, die wir sehr ins Herz geschlossen haben, lässt sehr schnell nach.

 

Eine Erfahrung war auch, dass Länder, von denen viele die größten Erwartungen haben, gar nicht so toll waren.  So war Fiji, zwar auch schön, aber halt doch einfach nur Strand und mit den anderen Zielen nicht vergleichbar.

Auch die Top-Urlaubsgebiete der Deutschen in Thailand, haben uns nicht vom Hocker gehauen. Begeistert waren wir von den Gebieten, wo nicht jeder hinkommt (Chiang Mai, Kambodscha)


Die Zeit danach.....

Wir leiden seit unserer Rückkehr an permanentem Fernweh. Das ist wohl der Preis für die geniale Zeit auf Reisen. Aber nach einiger Recherche im Internet haben wir beruhigt festgestellt, dass es wohl normal ist, und man erstmal von der „Droge Reise“wieder runterkommen muss.

Wir hätten es vorher nie für möglich gehalten, doch wir haben wirklich Probleme im engstirnigen, stressigen Deutschland uns wieder wohl zu fühlen. Es kommt uns so extrem vor, wie hier jeder nur dem Geld und Statussymbolen wie Haus oder ein teures Auto hinterher rennt. Die Zeit zum Genießen und Erleben bleibt irgendwie auf der Strecke.

Wie hieß es in einem Forum zu diesem Thema: "Ich rannte monatelang wie ein kopfloses Huhn herum" und "der Schuh den man vorher anhatte, passt auf einmal nicht mehr "
Das trifft es ziemlich genau... :-)

Es gibt kaum eine Fernsehsendung, in der nicht Plätze und Orte vorkommen, an denen wir auch waren. Das bereitet uns eine unheimliche Freude und noch mehr Fernweh  J





 

Unsere Aufgabenteilung während der Reise:

 
Sebastian:

 
-          hat mit viel Geduld, die vielen tollen Fotos geschossen

-          hat mit noch viel mehr Geduld den zweiten Camper gebucht, Übernachtungsmöglichkeiten und günstige Inlandsflüge gesucht

-          Alex trösten und aufbauen, wenn ich mal ein wenig Heimweh hatte

-          Alles was Technik angeht

-          Alles was Orientierung angeht

-          Budgetplanung und Überwachung

Alex:

 
-          Blog schreiben. War sehr zeitaufwendig aber hat auch viel Spaß gemacht und wir bekamen wahnsinnig viel tolles Feedback dafür

-          Essens-Planung – ergibt sich automatisch, denn wie Sebastian festgestellt hat, denke ich vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen nur ans Essen  J

-          Telefonate auf Englisch

-          Tier-Sichtung

-          Entscheidungen treffen, wenn Sebastian 100 Möglichkeiten vergleicht

Ich würde sagen, wir waren ein richtig gutes Team und haben uns perfekt ergänzt.

Natürlich hat es ab und an mal gekracht, aber kein Wunder wenn man den ganzen Tag Entscheidungen treffen muss J

 

"Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen."

-Mark Twain-

Montag, 9. Januar 2012

Ein toller Empfang !!! Ihr seid die Besten !!!

Nach 24 Stunden Rückreise sind wir am Freitag gegen 13 Uhr in Frankfurt gelandet. Müde, sehr glücklich aber vor allem total nervös :-)
Also schnell den Rucksack schnappen und durch die letzte Tür.... und dann die große Überraschung !!

Fast alle sind gekommen !!! Wir waren absolut überwältigt und konnten es kaum glauben, dass so viele extra nach Frankfurt gefahren sind !


Zu Allererst waren natürlich unsere Mamas dran, denen wir nach dieser langen Zeit endlich in die Arme fallen konnten :-)


Da Bilder wie immer mehr sagen, als 1000 Worte, hier die Schönsten:





Leicht verspätet kamen dann noch diese beiden Überraschungsgäste und Sebastian konnte sein erstes, langersehntes Weizen genießen :-)
Zuhause ging es mit den Überraschungen so weiter.....unsere Omas und Opas kamen zu Besuch, worüber wir uns sehr gefreut haben. Beate hat uns ein leckeres, DEUTSCHES, Essen gekocht  :-) und die erste Dusche in unserer schönen, frisch geputzten, warmen Wohnung war Luxus pur  :-) ! 
Und zu allem Überfluss gab es sogar noch Weihnachtsgeschenke! Wahnsinn !! Wir haben schon angekündigt, bei so einem Empfang wird die nächste Weltreise nicht lange auf sich warten lassen  :-) Muttis, keine Angst, das ist wirklich nur ein Scherz  :-)


An Euch Alle - vielen, vielen Dank für die tolle Überraschung heute aber auch für Eure Unterstützung während unserer Reise (vor allem für die vielen Emails, die für mich unheimlich wichtig waren und so manches Heimweh vertrieben haben)


Danke, an Alle, die den Blog so eifrig verfolgt haben. Ohne so viele Leser, hätte uns das berichten auch keinen Spaß gemacht. :-)


An unsere Familien - vielen, vielen Dank für ALLES. Was Ihr für uns getan habt, lässt sich in Worten gar nicht beschreiben oder aufzählen. Ohne Euch, wäre diese Reise nicht möglich gewesen und dafür sind wir Euch wahnsinnig dankbar !


Für uns geht eine wahnsinnig tolle und aufregende Zeit zu Ende. Wir haben unsere Entscheidung nicht eine Sekunde bereut und werden noch sehr lange an diese vier Monate zurück denken. 
Wir sind sehr dankbar, dass wir das erleben durften. 
Auch wenn wir so viele tolle Orte auf dieser Welt gesehen haben, so wissen wir eins auch um so mehr:
Zuhause ist es doch am Schönsten !!  :-)


Und wie meine liebe Freundin Simone mir gesagt hat: "Things were just not the same without you", das trifft auch auf Euch alle zu und deshalb sind wir sehr glücklich wieder hier zu sein.













Montag, 2. Januar 2012

Kambodscha

Hinter uns liegen fünf sehr, sehr interessante, bewegende und emotionale Tage und ich weiß kaum, wo wir anfangen sollen zu erzählen und wie wir die Überschrift unseres Eintrages nennen sollen. Deshalb unterteilen wir den Eintrag am Besten in mehrere Abschnitte.

Teil 1 - eine Irrfahrt nach Berlin / die Anreise nach Kambodscha

Nachdem wir im Internet nur Schlechtes über die organisierten Touren nach Kambodscha gelesen hatten, hatten wir beschlossen, die Reise auf eigene Faust zu machen. So ging es in Bangkok per Taxi zur Nothern Bus Station und von dort mit einem Bus an die Grenze Thailands. Dort wird man nach Verlassen des Busses sofort von Schleppern abgefangen, die einem weiß machen möchten, dass nur hier das kambodschanische Visa (gegen einen kleinen Aufpreis) zu bekommen ist. 
Da wir uns im Internet bestens informiert hatten, ließen wir die grimmig schauenden Schlepper stehen und gingen direkt zur Grenze, wo wir erst unseren Ausgangsstempel von Thailand bekamen und danach relativ einfach unser Visa für Kambodscha. Einziges Manko - die umgerechnet 2,50 EUR Schmiergeld, die sich die Beamten einstecken. Wer sich weigert, wird stehen gelassen und kann viele Stunden auf sein Visa warten.

Sehr erfreulich war, dass wir im Bus zwei ältere Herren kennen gelernt haben, die zufällig das gleiche Hotel in Siem Reap gebucht hatten. So konnten wir uns die 40 USD für das Taxi teilen.
Von der Grenze sind es nochmal zwei Stunden nach Siem Reap - die Touristen-Hochburg und Ausgangspunkt für jeden Besuch von Angkor Wat.
Lustig wurde die Fahrt, als wir in Siem Reap ankamen und unser Taxifahrer keine Ahnung hatte, wo unser Hotel sein sollte. Leider hatte er den Namen "Berlin Angkor Guesthouse" noch nie gehört. Der Gute konnte leider auch kein Englisch und hatte schon Probleme den Namen zu verstehen. Von "Darling Guesthouse" über "Lalin" und "Herlin" war alles dabei :-) Nach vielen Telefonaten und Stopps in einer Touristeninformation kamen wir dann doch noch irgendwann an.....über diese Irrfahrt nach "Berlin" werden wir noch lange lachen.

Teil 2 - Die Tempel

Wir haben die ersten beiden Tage viele, viele Tempel besichtigt, angefangen mit dem bekanntesten - Angkor Wat. Angkor Wat beeindruckt durch seine Größe und dadurch, dass alles sehr gut erhalten ist. Gleichzeitig waren für uns die Touristenmassen ziemlich abschreckend. Es war unmöglich ein Foto ohne zig Koreaner zu bekommen - ziemlich frustrierend.

Dieses Foto ist uns dann erst beim Vorbeifahren am Abend gelungen, während die oben genannten Koreaner-Gruppen beim Sonnenuntergang waren :-)
In den zwei Tagen haben wir circa 10 Tempel besichtigt, von denen alle sehr unterschiedlich sind.
Hier nur eine kleine Auswahl der schönsten Fotos von diesen beiden Tagen.

  



Teil 3 - Das wahre "Land des Lächelns"

Vom ersten Moment an, als wir Kambodscha betreten haben, waren wir total überrascht und begeistert. Noch nie haben wir so viele lachende und strahlende Gesichter gesehen. Wenn wir mit dem Tuk Tuk durch die Straßen fahren, winken viele Menschen (vor allem Kinder) und lachen uns an. 

Leider gibt es auch die andere Seite der Medaille und vor jedem der Tempel warten viele Kinder, die von ihren Eltern statt in die Schule, zum Betteln geschickt werden. Am ersten Tag musste ich wirklich mit den Tränen kämpfen, weil die Kleinen einen mit großen Augen anschauen und einem erzählen, dass sie Geld für die Schule brauchen. Vorher bekommt man eingeimpft, dass man das nicht unterstützen darf und den Kindern nichts geben darf und so muss man die Kinder ignorieren und weiterlaufen - leichter gesagt als getan.

Am dritten Tag waren wir am Tonle Sap. Das ist der größte Süßwassersee Asiens.
Dort sind wir per Boot in eines der Dörfer gefahren. Wahnsinn, die Häuser sind auf ca. 9 Meter hohen Stelzen gebaut. Während der Regenzeit reicht das Wasser fast bis zu den Häusern und in der Trockenzeit verschwindet das Wasser und übrig bleiben die Häuser in 9 Meter Höhe.

Es war absolut faszinierend zu sehen, wie die Menschen sich an das Leben auf dem Wasser angepasst haben und wahrscheinlich lernen die Kinder noch vor dem Laufen das Schwimmen und Boot fahren.
Wo das Wasser bereits weg ist, erscheint eine staubige Straße. Auf dem Weg durch das Dorf haben wir Schulbücher und Süßigkeiten verteilt (über Sinn oder Unsinn lässt sich streiten). In dem Dorf wohnen 700 Familien mit jeweils vier bis acht Kindern. Glücklicherweise kamen nicht alle auf einmal gerannt aber teilweise wurde es uns doch fast ein bisschen viel.
Die Kinder haben sich auf jeden Fall wahnsinnig gefreut und nachdem Sebastian noch eine Runde Volleyball mit ihnen gespielt hat, hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. 
Hier die schönsten und bewegendsten Bilder von dem Besuch in diesem Dorf.




Teil 4 - Die traurige Seite
Wir haben in den letzten Tagen viel gelernt über die andere Seite Kambodschas. Sei es, dass aktuell das Land   immer noch durch und durch korrupt ist oder die schreckliche Geschichte, die die Menschen hinter sich haben.
Unser Guide heute hat uns zum Beispiel erzählt, dass er miterleben musste, wie seine Tanten und Onkel beim Abendessen erschossen wurden oder wie er als Kind mit den Landminen gespielt hat und dabei viele seiner Freunde um's Leben kamen. Er hat sich, wie viele, als Kind drei Jahre im Dschungel versteckt um zu überleben und musste sehr hart dafür kämpfen später die Schule zu besuchen.
Die Rote Khmer hat während ihrer Herrschaft von 1975 - 1979 fast eine ganze Generation ausgelöscht.
Um die 2 Millionen Menschen haben alleine in dieser Zeit ihr Leben verloren....abgesehen von den Opfern während der vielen Kriege.

Abschließend können wir nur sagen, dass wir wahnsinnig froh sind, Kambodscha besucht zu haben.Wir haben das Land und vor allem die Menschen sehr ins Herz geschlossen und hätten gerne noch mehr gesehen. Morgen geht es zurück nach Bangkok, wo wir die letzten beiden Tage unserer Reise verbringen.

EUCH ALLEN EIN FROHES, NEUES JAHR UND VIEL GLÜCK UND GESUNDHEIT FÜR 2012 !