"“Twenty years from now, you will be more disappointed in the things you did not do than the ones you did. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.”" –Mark Twain

Sonntag, 27. November 2011

Auf der Flucht....

Leider war die letzte Woche eine Woche voller Höhen, aber vor allem voller Tiefen und wir hatten das erste Mal auf unserer Reise ganz schön mit uns zu kämpfen.

Angefangen hat alles in Coral Bay, einer malerischen kleinen Bucht. Eigentlich ein toller Ort, doch als wir dort waren hat es regelrecht gestürmt. Ihr werdet denken, die stellen sich an....so ein bisschen Wind. Doch wenn es einem die Spiegeleier fast vom Grill weht und sämtliches Essen permanent festgehalten werden muss, ist es zwar kein Weltuntergang, aber es macht auch keinen Spaß. Dazu kamen die Massen an Fliegen, die schon seit Shark Bay unsere treuen Begleiter sind und uns ziemlich auf die Nerven gehen. Doch die Steigerung sollte nicht lange auf sich warten lassen....
Von Coral Bay fuhren wir weiter nach Exmouth, unserem nördlichsten Ziel auf unserer Route an der Westküste. In Exmouth gibt es eigentlich nicht viel außer das Ningaloo Reef, welches mittlerweile besser und schöner sein soll als das Great Barrier Reef. Unsere Tauchpläne wurden leider schnell durchkreuzt als wir von den Preisen gehört haben. 210 Dollar für zwei Tauchgänge !!! Wucher !!
Überhaupt fressen uns die Kosten, vor allem für Benzin, regelrecht auf. Die Benzinpreise stiegen mit jedem Kilometer den wir weiter von Perth weggefahren sind. In Exmouth war der Liter Benzin dann sage und schreibe 35 Cent teurer als in Perth. Und unser Camper schluckt leider ohne Ende und ohne Rücksicht auf unseren Geldbeutel.
Also haben wir auf das Tauchen verzichtet und wollten für ein paar Tage in den Cape Range Nationalpark bei Exmouth. Der Park besteht aus traumhaften Buchten und das Wasser ist so türkis, wie man es sich kaum vorstellen kann.
Man durfte auch direkt im Park campen – natürlich ohne Strom und Wasser – und so sind beim Abendessen die wilden Kängurus um unser Auto gehüpft :-)
Eigentlich wie im Paradies, wäre da nicht diese schreckliche Fliegenplage. Wie die Benzinpreise hat auch diese Plage hier ihren Höhepunkt gefunden. Das hört sich vielleicht gar nicht so schlimm an aber es war wirklich kaum auszuhalten. Sobald man das Auto verlässt, schwirren zig Fliegen um einen rum. Und diese Mistviecher begnügen sich nicht damit, sich auf den Rücken zu setzen oder auch gerne auf unser Essen. Nein, die konzentrieren sich nur auf das Gesicht und versuchen permanent in die Ohren, Augen, Nase oder Mund zu fliegen. Nach ein paar Tagen macht einen das völlig fertig und wir sind abwechselnd total ausgeflippt. Irgendwann weiß man sich dann nur noch so zu helfen …....
Zum Abendessen sind wir dann unter unser Moskitonetz verschwunden. Hilft zwar....aber Spaß macht das auch keinen.
Wir haben also entschieden, dass wir hier schleunigst wieder wegmüssen. Ein paar Tage länger und wir wären uns glaube ich gegenseitig an die Gurgel gegangen :-).

Jetzt hieß es erstmal zwei Tage reine Fahrtzeit um wieder nach Perth zu gelangen.
Insgesamt sind wir in zehn Tagen 4000 Kilometer gefahren, was auch richtig anstrengend ist – vor allem weil man den ganzen Tag nur gerade aus fährt.

An Perth vorbei wollen wir die nächsten zehn Tage den Südwesten erkunden und was wir da so gelesen haben, sollten uns auch richtig tolle Dinge erwarten.
Am ersten Tag fuhren wir bis Dunsborough. Auf der Strecke lag eigentlich noch nicht viel Sehenswertes. Gegen Abend erfuhren wir zufällig in einem Touristen Center, dass es in Margaret River seit heute ein Buschfeuer gibt.

Am nächsten Morgen haben wir endlich mal wieder ohne Fliegen gefrühstückt und haben anschließend eine tolle Tropfsteinhöhle besucht.
Von dort aus hatten wir beschlossen auf dem Highway an Margaret River vorbeizufahren, da das, was man im Radio hörte sich nicht gerade gut angehört hat.
Nachmittags sind wir in Augusta angekommen und wollten eigentlich die Nacht dort verbringen, um am nächsten Tag weiter nach Denmark zu fahren. Doch schon auf dem Weg nach Augusta haben wir an der Seite die starken Rauchwolken von den Buschfeuern gesehen, was ich schon sehr beunruhigend fand. Um sicher zu gehen, ob wir die Nacht hier bleiben können wollten wir an der Touristeninfo nachfragen. Doch leider hing da nur ein Schild, dass sie geschlossen haben, da es wegen den Bränden wohl auch Stromausfall in einigen Städten gibt. In der Zwischenzeit hatten wir auch auf der anderen Küstenseite dicke Rauchwolken aufsteigen sehen und das Radio bestätigte dann, auch in Denmark brennt es.

Der Rauch in Augusta nahm immer mehr zu und ich wollte einfach nur noch weg hier. Die Leute dort meinten zwar, dass (noch) keine Gefahr bestünde aber so bald der Wind sich dreht kann das auch ganz schnell anders aussehen. An der Tankstelle wurden wir informiert, dass es ein drittes Feuer gibt. Ich habe Euch das mal auf der Karte eingezeichnet.
Wir haben also schleunigst die Flucht ergriffen und wollten wieder zurück in Richtung Perth fahren. Leider war der Highway, den wir noch zwei Stunden vorher gefahren waren, mittlerweile auch schon wegen dem Feuer gesperrt. Also hieß es einen Umweg fahren und kamen dabei an dem zweiten Brand vorbei. Wir haben dann zum Glück noch ein sicheres Plätzchen für die Nacht gefunden und werden morgen checken wohin wir jetzt überhaupt noch fahren können. So wie es aussieht, stehen die ganzen Highlights der Route momentan in Flammen. Viel schlimmer ist es natürlich, dass hier viele Menschen ihr Zuhause verloren haben und jetzt vor dem Nichts stehen.

Wir hoffen, dass die Buschfeuer bald unter Kontrolle sind und wir die letzten Tage hier an der Westküste noch irgendwie genießen können.

Liebe Grüße nach Deutschland

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